Wie umweltfreundlich sind Elektroautos?
Die Zahl der Elektroautos auf dem Markt steigt stetig, und immer mehr Autohersteller stellen ihre neue Entwicklungen vor. Auch die deutsche Bundesregierung setzt auf die Elektromobilität. Der Plan sieht vor, dass bis etwa 2030 der größte Teil aller Autos auf den Straßen batteriebetriebene Elektroautos sein sollen. Aber wie umweltfreundlich sind Elektroautos wirklich?
Wenn man die Umweltfreundlichkeit eines Elektroautos untersuchen will, muss man natürlich wissen, wie ein solches Auto eigentlich funktioniert. Das Elektroauto fährt mit einem Motor, der elektrische Energie – also Strom – in mechanische Energie (Bewegung) umwandelt. Damit also ein Elektroauto fahren kann, benötigt es Strom, der durch eine Batterie zu Verfügung gestellt wird. Die Batterie kann an einer normalen Steckdose oder einem speziellen Schnellladegerät geladen werden.
Das bedeutet: Die Emissionen entstehen nicht wie bei herkömmlichen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren lokal am Fahrzeug, sondern durch die Stromerzeugung. Und genau hier liegt der Knackpunkt, der über die Umweltfreundlichkeit eines Elektroautos entscheidet: Die Erzeugung des Stroms. Hierzulande wird immer noch ein Großteil des Stroms aus Stein- und Braunkohlekraftwerken gewonnen, die gleichzeitig den größten Emissionsanteil an der Energieproduktion in Deutschland ausmachen und auch fossile Rohstoffe benötigen. Das heißt, dass ein Elektroauto, welches mit Strom aus Kohle betrieben wird, nicht weniger Abgase freisetzt als ein PKW mit Verbrennungsmotor.
Die Energiebilanz
In Zukunft jedoch könnte die zurzeit stark vorangetriebene Energiewende die Öko-Bilanz des Elektroautos verbessern. Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien steigt auch die Umweltfreundlichkeit des Elektroautos, da zur Stromerzeugung weitaus weniger Abgase frei werden. Doch nicht nur die Benutzung eines Autos verursacht Emissionen, sondern auch Herstellung und Produktion sowie der damit verbundene Transport von Bauteilen schlägt sich in der Umweltbilanz nieder. Allgemein müssen hierzu komplexe Zusammenhänge betrachtet werden, um die tatsächliche Energiebilanz zu erfassen. Dabei kommt es zum Beispiel auf folgende Faktoren an: Einsatz und Transport der eingesetzten Rohstoffe, Konstruktion des Autos, Energieaufwand in der Produktion, Recycling, Haltbarkeit des Autos und der verwendeten Bauteile. Es muss also die gesamte Wertschöpfungskette bei einer Analyse mit einbezogen werden.
Ein Beispiel an dem die Bedeutung der Energienutzung besonders klar wird, ist der Einsatz von Leichtbauwerkstoffen wie Aluminium, Kohlefaser oder Magnesium, die in Herstellung besonders viel Energie benötigen. Eine Anwendung dieser Werkstoffe ist nur dann energetisch sinnvoll, wenn sich der hohe Energieaufwand später im Betrieb des Fahrzeuges kompensiert.
Wie umweltfreundlich sind Elektroautos wirklich?
All das zeigt, wie komplex eine Analyse zur Beurteilung der Umweltfreundlichkeit sein kann. Fest steht: Ein Null-Emissionsauto wird und kann es nicht geben. Auf lange Sicht gesehen kann man jedoch sagen, dass das Elektroauto sicherlich eine gute klimafreundliche Alternative zum Verbrennungsmotor sein kann. Vor allem in Deutschland, wo der Ausbau erneuerbarer Energien stark vorangetrieben wird, wird das Elektroauto bald deutliche Vorteile haben.
Alternative Antriebe
Wie bereits beschrieben, kann es bis zur vollständigen Energiewende noch etwas dauern. Daher ist es lohnenswert, im Hinblick auf die Umweltfreundlichkeit auch andere alternative Antriebe zu betrachten. All diese haben eines gemeinsam: Sie sollen eine Alternative zum herkömmlich Antrieb durch Verbrennungsmotoren mit dem Einsatz von fossilen Kraftstoffen (Erdöl) sein.
Hybridantrieb
Die Antriebseinheit eines Hydridfahrzeugs besteht aus einem Verbrennungsmotor und einem Elektromotor. Die Energie für den Antrieb liefert eine Batterie sowie ein herkömmlicher Kraftstoff. Der Hybridantrieb wird im Serienautomobilbau dazu eingesetzt, um die Effizienz der Mobilität zu steigern und damit die Umweltbelastung zu senken sowie den Einsatz von fossilen Kraftstoffen zu verringern.
Wasserstoff
Bei dieser Antriebsform wird Wasserstoff als Kraftstoff eingesetzt. Die Energie des Wasserstoffes wird unter Nutzung der sogenannten Knallgasreaktion durch einen Wasserstoffverbrennungsmotor umgewandelt
Erdgas
Der Antrieb durch Erdgas funktioniert ähnlich wie bei einem herkömmlichen Antrieb durch Verbrennungsmotoren. Anstatt des Benzin-Luft-Gemisches wird ein Erdgas-Luftgemisch im Motor verbrannt. Der Hauptvorteil ist, dass Erdgas gegenüber anderen fossilen Brennstoff deutlich sauberer verbrennt.
Biokraftstoffe (Biodiesel, Pflanzenöl, Bioethanol)
Biokraftstoffe werden aus nachwachsenden Rohstoffen wie Pflanzen oder Bäumen gewonnen und können als Energielieferant für Verbrennungsmotoren dienen.