Ratgeber Motoröl – gut zu wissen über Motorenöle

Ratgeber Motoröl - gut zu wissen über Motorenöle

Ratgeber Motoröl – gut zu wissen über Motorenöle

Motoröl schützt den Motor vor Verschleiß, Korrosion und Überhitzung. Darüber hinaus reinigt es den Motor.

Welche Funktionen übt das Motoröl konkret aus?

Motoröl reduziert die Reibung der beweglichen Teile, wie zum Beispiel der Kolben. Durch die Reibung werden die Teile heiß. Das heißt, das Motoröl hat auch eine kühlende Wirkung. Darüber hinaus schützt das Motoröl die Motorteile vor Korrosion durch Reinigung von Ruß und metallischem Abrieb. Das macht es notwendig, dass das Motoröl in regelmäßigen Abständen gewechselt werden muss.

Welches Öl brauche ich?

Da jedes Motoröl genau auf die unterschiedlichen Motorvarianten, wie zum Beispiel Diesel- oder Ottomotor), ausgerichtet ist, muss dieses auch für den jeweiligen Motortyp verwendet werden. Auf der Rückseite der Verpackungen stehen diese aufgelistet. Welches Motoröl für welches Fahrzeugmodell geeignet ist, steht in der Bedienungsanleitung der Fahrzeuge. Ist das Auto neu, ist auf alle Fälle der Empfehlung des Herstellers Folge zu leisten, sonst geht die Herstellergarantie verloren! Die Qualitäten der unterschiedlichen Motoröle werden vom Europäischen Fahrzeugherstellerverband (ACEA) sowie von der amerikanischen API vorgeschrieben. Motoröle sind deshalb klassifiziert.

Die drei gängigsten Motoröl-Freigaben sind:

  1. Mercedes-Benz 228.51
  2. VW 507.00
  3. BMW Longlife-04

Tipp: Einige Hersteller bieten auf ihrer Homepage eine Suchmaschine für das geeignete Motoröl an. Dazu ist die Eingabe des HSN oder TSN Codes wichtig. Dieser ist im Fahrzeugschein zu finden.

Welches Öl ist besser 5W30 oder 5w40?

„5W“ bedeutet, dass es sich um sogenannte Longlife-Öle handelt. Diese bestehen aus Basisölen, die sehr hochwertig sind und speziellen Zusätzen. Sie sind sehr dünnflüssig. Deshalb werden bestimmte Additive zugesetzt. Diese Öle werden vor allem für Fahrzeuge ausgelegt, die laut Hersteller einem Longlife-Service, also langen Intervallen für den Ölwechsel, unterliegen. Diese Fahrzeuge unterliegen der strengen Vorgabe, dass nur die vom Hersteller vorgeschriebenen Öle verwendet werden dürfen. Das betrifft auch das Nachfüllen. Diese Motoröle sind jedoch nicht immer vorrätig. Daher sollte immer ein kleiner Vorrat bereitgehalten werden.

Grundsätzlich handelt es sich bei den Bezeichnungen „5W30“ und „5W40“ um SAE-Klassen, also Standards, die von er Society of Automotive Engineers (Vereinigung der Automobil-Ingenieure) herausgegeben wird. Der Ölcode bezeichnet die Viskosität, Zähflüssigkeit, des Motoröls. W steht für Winter. „5W30“ gibt daher die Niedrig- und die Hochtemperatur-Viskosität an. Das bedeutet, dass beide Motoröle den Motor bei -30 °C problemlos starten lassen und bis -35 °C flüssig bleiben. Die kinematische Viskosität von 5W30 liegt zwischen 9,3 und 2,5 mm2/s, die dynamische bei 2,9 mPas. Die Werte für das Motoröl 5W40 hingegen betragen 12,5 und 16,3 mm2/s sowie 3,5 mPas.

Das bedeutet, dass 5W40 eine stärker, dickere Ölschicht ausbildet und daher eher für hohe Belastungen (Hochleistungssportwagen) ausgelegt ist. 5W30 besitzt eine höhere Pumpgeschwindigkeit, reinigt und kühlt besser und sorgt somit für eine bessere Nutzung des Kraftstoffes. Die schnellere Undichtigkeit ist das Problem dieses Motoröls. Je breiter der Temperaturbereich, desto kürzer die Lebensdauer des Motoröls.

Welche Motoröl letztendlich verwendet wird, hängt darüber hinaus auch davon ab, wofür das Fahrzeug verwendet wird. Verbraucht der betreffende Motor viel Öl, ist das 5W40 Öl besser geeignet. Wird das Auto wenig genutzt, reicht das 5W30.

Was bedeutet 10W40 bei Motoröl?

Gerade im Winter ist es wichtig, dass das Auto auch bei einem Kaltstart in die Gänge kommt. Bei hohen Temperaturen darf das Öl aber auch nicht zu dünnflüssig werden, denn dann ist der Schutz vor der Reibung nicht mehr gegeben. „10W40“ bedeutet, dass sich der Motor mit diesem Öl bei -30°C komplikationslos starten lässt und bei -40°C noch immer flüssig ist.

Was bedeutet 5W30?

Ein Motoröl mit diesem Ölcode verfügt über eine gute Viskositätsleistung zwischen -5 °C und 30 °C. Das heißt, bei diesen Temperaturen schmiert das Motoröl noch sehr zuverlässig.

Kann ich 5W30 und 5W40 mischen?

Grundsätzlich dürfen nur Motoröle, die demselben Motorkonzept unterliegen, gemischt werden. Also keine Öle für Ottomotoren mit jenen für Dieselmotoren mischen! Zwei-Takt-Motoren betreiben Rasenmäher und Motorroller, da diese auch für deren Anforderungen ausgelegt sind. Die gängigen Vier-Takt-Benzin- oder Dieselmotoren besitzen weitaus höhere Anforderungen, weil sie ja auch dementsprechend Leistung erbringen müssen. Daher ist eine Mischung dieser beiden Öle ein absolutes No-Go.

Achtung! Werden Motoröle desselben Konzepts gemischt, dann muss unbedingt auf die Leistungsmerkmale in der Bedienungsanleitung oder im Service-Heft geachtet werden.

Synthetische können auch mit mineralischen kombiniert werden. Wird höherwertiges Öl nachgefüllt, ist das kein Problem. Somit können 5W30 und 5W40 Motoröle komplikationslos gemischt werden. Das Mischen von Motorölen zahlt sich vor allem im Hinblick auf das Aufbrauchen von Resten aus!

Welches Öl für Stadtverkehr?

Der Stadtverkehr bringt häufige Staus und Kurzfahrten mit sich. Deshalb bietet sich ein Motoröl mit der Viskosität 5W40 an. Dieses ist auch für hohe Geschwindigkeiten und ältere Fahrzeuge geeignet.

Oberste Priorität hat die Sicherheit! Sehen Sie zuerst im Service-Heft oder der Bedienungsanleitung nach!

Die Haltbarkeit und der Öl- sowie Filterwechsel tragen zur Langlebigkeit der Fahrzeuge wesentlich bei. Deshalb sollten angebrochene Flaschen innerhalb eines Jahres verbraucht werden. Laut Herstellern können geschlossene Flaschen zwischen drei und fünf Jahren gelagert werden. Die Ölfilter sowie das Motoröl sollten regelmäßig laut Service-Heft gewechselt werden. Werden alle Vorgaben eingehalten, verlängert sich die Lebensdauer des Autos um ein Vielfaches!